2014 war ein wichtiges Jahr in der Chronik der Energiewende in Deutschland: Die erneuerbaren Energien lösten mit 27,3% Anteil an der Stromversorgung den bis dahin wichtigsten Energieträger Braunkohle von seinem Spitzenplatz ab. Wichtig auch: Der Stromverbrauch sank um 4%, trotz steigender Industrieproduktion. Das bedeutet, dass in beträchtlichem Umfang Energieeinsparungen umgesetzt wurden. Besonders erfreulich: Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei gleichzeitigem Rückgang der Gesamtstromproduktion sanken die Treibhausemissionen deutlich.
Auch 2015 verspricht wieder ein spannendes Energiewendejahr zu werden. Hier einige wichtige Ereignisse:
- Ende Mai wird das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (1,2GW) stillgelegt.
- Gleichzeitig werden in 2015 allein 1,9GW offshore-Windkraftwerke in Nord- und Ostsee in Betrieb genommen werden.
- Im Sommer will die Bundesregierung den Strommarkt in Deutschland völlig neu gestalten. Zwei Alternativen stehen sich gegenüber: Ein hochflexibles Modell, bei dem sich Erzeugung und Verbrauch laufend aneinander anpassen , vorgeschlagen vom Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik steht gegenüber einem Kapazitätsmarktmodell, welches vor allem die großen Energieversorger favorisieren. Beim Kapazitätsmarktmodell werden konventionelle Kapazitäten vorgehalten und finanziert unabhängig davon, ob sie gebraucht werden. So soll die stark schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ausgeglichen werden.
- Ab dem dritten Quartal wird der Strommarkt wieder ein bisschen transparenter: Alle Stromhändler, Einkaufsgemeinschaften und Großverbraucher, die mehr als 600GWh/Jahr verbrauchen, müssen ihre Strommengen und Preisabschlüsse, zu dem gehandelt wurde, einer europäischen Behörde melden, die diese Daten in statistischer Form veröffentlicht.
- Jetzt bleibt zu hoffen, dass sich auch in unserer Region etwas bewegt und die öffentliche Verwaltung Standorte ausweist, an denen Windkraftanlagen genehmigungsfähig sind.